Christian Perktold musste am 8. März 2006 von uns gehen

Unmittelbar nach meiner Rückkehr aus Nepal musste ich erfahren, dass einer meiner besten Freunde, mein intensivster Kletterpartner und Studienkollege Christian Perktold unter einer Lawine gestorben war. Christian war einer der motiviertesten, offenherzigsten und positivsten Menschen in meinem Umfeld und somit ist es wohl jedem verständlich, dass ich die Zeit von meiner Rückkehr Ende März bis jetzt benötigte um mich mit dem Verlust soweit abzufinden, dass ich zu mindest unsere gemeinsamen, in Form von Fotos festgehaltenen Erinnerungen wieder schmerzfrei betrachten kann.

Niemand hat mich auf meinen unzähligen Klettertrips so oft begleitet wie Christian und daher wage ich zu sagen, dass an ihm eines der größten Klettertalente, dem ich je begegnet war verloren ging. Auch wenn er stets ein ziemlich leistungsorientierter Kletterer und Skifahrer war, verstand der es diesen Lifestyle mit allen dazugehörigen, ruhigen, sozialen und naturbezogenen Elementen in vollen Zügen zu leben.

Ich überlasse es den anderen, sich zu fragen, warum denn gerade er in so jungen Jahren von uns gehen musste, oder ob man diesen tragischen Unfall nicht vermeiden hätte können. Tatsache ist, dass Christian bis zum Zeitpunkt seines Todes ein interessantes, vielseitiges und intensives Leben führte, das ganz und gar nach seinen sportlichen Zielen ausgerichtet war. Und wenn ich die Wahl hätte, so würde ich wahrscheinlich auch den letzten Tag meines Lebens mit meinen besten Freunden unter blauem Himmel beim Tiefschneefahren verbringen wollen.

Armin Buchroithner